Lebenslauf Castros   

                                   

 

 

Fidel Alejandro Castro Ruz wurde 1926 in der Provinz Oriente als fünftes von neun Kindern geboren. Vater Angel Castro war ein spanischer Geschäftsmann, der stets Peitsche und Pistole bei sich trug. Seine Mutter Lina Ruz Gonzalez arbeitete als Dienstmädchen im Haus des Vaters und brachte Fidel unehelich zur Welt. Das Paar heiratete einige Jahre nach dem Tod von Angels erster Frau. Mit ihrer Farm, auf der 300 Menschen beschäftigt waren, zählten die Castros zur wohlhabenden, aber nicht zur gebildeten Klasse.

Der jähzornige junge Castro war ein Problemkind, das die Kinder im katholischen Internat von Santiago wegen seiner ungeschliffenen Manieren hänselten. Später ging er auf das Colegio de Belen in Havanna, während seiner Universitätszeit zettelte der Jurastudent häufig Studentenproteste an und galt als Schlägertyp. Man sagte ihm nach, er habe in seiner Freizeit Hitlers "Mein Kampf" gelesen, Filme über Mussolini angesehen und den Redestil des Diktators vor einem Spiegel nachzuahmen versucht.

Nach seinem Juraabschluss war Castro kurzzeitig als Rechtsanwalt tätig, doch da er von seinen mittellosen Klienten kein Geld nahm, lebte er von der Unterstützung durch seine Familie. 1948 verhaftete man ihn in Kolumbien wegen Anstiftung zu antiimperialistischen Demonstrationen. Im gleichen Jahr heiratete er Mirta Diaz Balart, eine wohlhabende Studentin mit familiären Verbindungen zu Batista. Das Paar verbrachte die Flitterwochen in USA und erhielt vom Batista-Regime 1000 Dollar als Hochzeitsgeschenk. 1949 wurde Sohn Fidelito geboren, doch fünf Jahre später ließ sich das Paar scheiden. Mirta heiratete wieder, zog nach Spanien und hat nie öffentlich über ihren früheren Ehemann gesprochen.

1959 trat Castro wie eine Art Christusfigur ins Rampenlicht und übernahm in Kuba die Kontrolle. Seitdem hat er Weltgeschichte geschrieben. Als internationaler Staatsmann und Held der radikalen Linken hypnotisierte er jubelnde Mengen in Moskau, Prag, Bagdad, Neu Dehli, Hanoi, Caracas, Algier und Addis Abeba. Jahrelang war er der selbst ernannte Führer der dritten Welt.

Bis heute regiert Castro sein Land mit eiserner Hand. In seiner Regierung umgibt er sich mit Ja - Sagern, die ihn förmlich anbeten und seinem ernormen Ego schmeicheln. Sein allgegenwärtiger Sicherheitsapparat erlaubt ihm, die totale Kontrolle über sein Volk aufrechtzuerhalten. Jeder Gegner gilt automatisch als subversiv und Subversive werden verfolgt oder eingesperrt.

Castro hat viele Namen, darunter einfach El Comandante oder El Jefe Maximo ( "der grosse Boss" ). Seine Landsleute nennen ihn liebevoll El Caballo ( "das Pferd" ), doch wäre El Mulo ( "das Maultier" ) vielleicht treffender. Denn störrisch verweigert sich Castro dem politischen Wandel. Nach fast 40 Jahren kommunistischer Experimente und kostspieliger Wirtschaftspläne ist das Ziel des sozialistischen Paradieses in weite Ferne gerückt. Trotzdem klammert sich Castro an revolutionäre Ideale.

 

 

 

 

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